Prix Acier | Prix Acier Student Award 2015
Die Wettbewerbsteilnehmer des Prix Acier Student Award waren gefordert, die strukturellen, wirtschaftlichen, ökologischen sowie die ästhetischen Vorteile des Stahls zu erkennen und in ihren Arbeiten zu realisieren.
Prämiert wurden Master- & Bachelorarbeiten, bei denen Stahl für eine Baukonstruktion oder einen bestimmenden Gebäudeteil in überzeugender Weise eingesetzt wurde. Zugelassen waren Arbeiten, die in den Studienjahren 2013/14 und 2014/15 im Rahmen des Normalstudienplans von FH, der ETH oder der EPF ausgehführt worden sind.
Die herausragenden Arbeiten wurden mit einer Preissumme von insgesamt CHF 6’000.- sowie Sachpreisen im Wert von CHF 3’000.- gekürt.
Die Jury
Die hochkarätige Fachjury des Prix Acier Student Award setzte sich aus folgenden Personen der Bereiche Architektur und Ingenieurwesen zusammen:

Jurypräsident
Peter Berger | Dipl. Arch. ETH/HTL, BSA, SIA
Peter Berger ist Professor für Entwurfstheorie und Bautechnik an der Berner Fachhochschule in Burgdorf. Er ist Teilhaber und Partner des Architekturbüros Theo Hotz AG in Zürich.

Daniel Meyer | Dipl. Ing. ETH/SIA/SWB
Daniel Meyer ist Professor für Stahlbau an der Zürcher Hochschule für Angewandte Wissenschaften ZHAW in Winterthur. Er ist Verwaltungsratpräsident und Geschäftsleitungsmitglied des Ingenieurbüros Dr. Lüchinger + Meyer AG in Zürich.

Alain Nussbaumer | Prof. Dr. dipl. Ing. EPF/SIA
Alain Nussbaumer ist Direktor des Institutes ICOM der EPFL und Professor für Stahlbau an der ETH Lausanne.

Daniel Holenweg | Dipl. Ing. HTL/SIA
Daniel Holenweg ist Dozent für Stahlbaukonstruktion an der Hochschule für Technik in Rapperswil und Geschäftsleitungsmitglied der JOSEF MEYER Stahl & Metall AG in Luzern.

Dieter Schwarz | Dipl. Arch. ETH/SIA/SWB
Dieter Schwarz ist Inhaber des Architekturbüros raumlabor.ch in Zürich und Verwaltungsrat der UNAS Technology AG
Photogalerie Preisverleihung Prix Acier Student Award 2015
Photos: Andreas Schneider






1. Preis
Masterthesis „City Station“ HS 2014
Preisträgerin: | Julia Doris Ursula Hemmerling |
Abschlussjahr: | 2015 |
Fachrichtung: | Architektur |
Hochschule: | ETH Zürich |
Professor: | Prof. Tom Emerson |
Laudatio: | Peter Berger, dipl. Arch. ETH/HTL, SIA, BSA |
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Die Masterarbeit ‘City Station’ setzt sich mit dem Thema eines Carparks am Sihlquai der Stadt Zürich auseinander.
Als zentrale Projektidee wird ein grosses Dach über den Platz gespannt. Strukturell wird dieser in zwei Hälften geteilt: die Seite zur Stadt dient den Reisenden, die andere den Bussen. Das Dach dient primär dem Schutz, andernteils aber hält es die grosse Fläche inmitten der Stadt frei und stellt diese den Bewohnern und Reisenden für Aktivitäten ausserhalb des Wartens zur Verfügung.
Einzelne Infrastrukturboxen sind als Tribünen ausgearbeitet und bieten den Besuchern einen attraktiven Sitzplatz zum Warten und Beobachten.
Eingespannte Stützen aus quadratischen Vollprofilen tragen die schlanken Primärträger aus IPE Profilen. Darauf aufgesetzt folgt die Dachkonstruktion mit einfachen, aneinander gereihten Satteldächern von flacher Neigung aus IPE-Trägern und filigraner Unterspannung, allesamt verschraubt. Die Eindeckung erfolgt flächendeckend mit semitransparenten Polycarbonatplatten.
Die Konstruktion besticht durch ihre Einfachheit und klare Ablesbarkeit des Tragewerkes. Die konstruktiven Gesetzmässigkeiten zusammen mit der Materialwahl ergeben eine Atmosphäre der Leichtigkeit und Bewegtheit, die mit der weissen Farbe des Stahls zusätzlich unterstützt wird.
Die hohe Qualität der Arbeit liegt in der vertieften Auseinandersetzung mit allen architektonischen Themen, von der städtebaulichen Setzung des Daches, über die Stimmigkeit des entworfenen Ortes, seiner guten Funktionalität bis hin zur konstruktiven Ausarbeitung des Tragewerkes mit seiner angemessenen klaren Detaillierung.
2. Preis
Bachelorarbeit, Nuova passarella ciclo-pedonale alla foce del Vedeggio
Preisträger: | Elia Notari |
Abschlussjahr: | 2015 |
Fachrichtung: | Bauingenieurwesen |
Hochschule: | SUPSI Scuola universitaria professionale Svizzera italiana |
Professor: | Prof. Stefano Bernasconi |
Laudatio: | Daniel Holenweg, dipl. Ing. HTL/SIA |
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Das Projekt „Nuova Passerelle ciclo-pedonale alla foce del Vedeggio“ von Elia Notari, erstellt an der SUPSI, überzeugt die Jury gleich in mehreren Punkten:
- Tiefe des Grundlagestudiums mit detailliertem Einbezug der geographischen Situation vor Ort
- Harmonische Form des Stahltragwerkes als geschwungene Linienführung im Grundriss
- Vielfalt des Variantenstudiums mit verschiedenen architektonischen und statischen Systemen
- Schlichtheit des Ausführungsprojektes (dreieckiger Stahlkastenquerschnitt geschweisst) welches sich filigran optimal in die Umgebung einbettet und die Vorzüge einer Stahlkonstruktion eindrücklich belegt
- Ausarbeitung des Ausführungsprojektes mit seinem Detailierungsgrad sowie deren Präsentation in Grafik, Text und Modell
Wir gratulieren Herrn Elia Notari zu dieser ausserordentlichen Bachelorarbeit und dem damit verbundenen 2. Preis des Prix Acier Student Award 2015.
Wir wünschen Ihm in seiner Laufbahn viele folgende herausragende Konstruktionsumsetzungen in Stahl.
3. Preis
Masterarbeit „Wohnen und Arbeiten über einer Busgarage“
Preisträger: | Nicolas Othmar Müller |
Abschlussjahr: | 2014 |
Fachrichtung: | Architektur |
Hochschule: | ETH Zürich |
Professor: | Prof. Emanuel Christ / Prof. Christoph Gantenbein |
Laudatio: | Dieter Schwarz, dipl. Arch. ETH/SIA/SWB |
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Nicolas Othmar Müller schlägt ein grossmassstäbliches städtisches Gebäude mit Mischnutzungen in Stahlskelettbauweise vor. Dies ist in verschiedener Hinsicht lobenswert.
Das Projekt zeigt anderseits auf, wie eine weitgehend nutzungsneutrale Struktur mit unterschiedlichsten Nutzungen des städtischen Spektrums bespielt werden kann, mit der inhärenten Qualität der Anpassbarkeit der Nutzungen im Lauf der Zeit. Die Wahl einer Stahlskelettstruktur für die Umsetzung ist dafür folgerichtig und zukunftsweisend. Das stimmungsvolle Bild eines Interieurs illustriert zudem eine akzentuiert konstruktive Ästhetik.
Kritisch hinterfragt hat die Jury das Konzept der beiden Fachwerkträger. Die gebäudehohen Träger ermöglichten noch eine erhebliche Reduktion der Auflagerpunkte. Die gezeigte „grosse Überspannung“ könnte als strukturelles Konzept für das gesamte Gebäude herangezogen werden, unter Formulierung einer homogenen Fachwerkstruktur. Dadurch gewänne das Projekt noch weiter an Stringenz.
Naturgemäss stellen sich auch Fragen bezüglich wärmetechnischer Aspekte sowie einer Konzeption der Medienführung, welche die grossen Freiheitsgrade der Stahlskelettstruktur kongenial ergänzten. Dies wäre in weitergehenden Untersuchungen zu thematisieren.
Anerkennung
Seminararbeit, Ferienhaus in Stahlbau
Preisträger: | Raphael Sommer |
Abschlussjahr: | 2017 |
Fachrichtung: | Architektur |
Hochschule: | Berner Fachhochschule Burgdorf, Abteilung AHB |
Professor: | Prof. Peter Berger |
Laudatio: | Daniel Meyer, dipl. Ing. ETH/SIA/SWB |
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Die Arbeit schlägt ein zweigeschossiges Ferienhaus in einem Glas-Stahlbau vor, welches an eine Hangkante zu liegen kommt. Das von einem filigranen Stahlbau getragene, gläserne und vom Terrain leicht abgehobene Gebäudevolumen scheint dabei förmlich zu schweben.
Ähnlich dem Domino Haus von Le Corbusier werden die aufgehenden Stahlstützen in den Fundamenten eingespannt, um damit die horizontale Stabilität des Gebäudes sicherzustellen. Die in den etwas zu klein geratenen Köcherfundamenten eingespannten Stützen erlauben es, für die Fügung der übrigen Stahlprofile einfache, als Gelenke wirkende, Schraubenverbindungen zu verwenden. Die jeweiligen verschiedenartig ausgebildeten Deckenkonstruktionen liegen auf in Querrichtung gespannten IPE Profilen. Das Gebäude wird komplett mit einer 3-fach Isolierverglasung eingekleidet. Für den notwendigen Sonnen- und Sichtschutz kommen aussen vertikal verlaufende Stoffmarquisen und innen frei verschiebbare Vorhänge zur Anwendung. So entsteht eine interessante, optisch adaptive Fassade, die sich dem Verlauf der Sonne und der Nutzung jeweils anpasst. Für eine kältebrückenfreie Verbindung zwischen den Stützen und den umlaufenden U-Profilen wird ein durchaus machbares Isolationselement vorgeschlagen.
Im Rahmen einer Bachelorarbeit gelang es dem Verfasser ein Ferienhaus in Glas- Stahlbauweise zu entwickeln, welches auf einfache Weise Form, Funktion und Konstruktion zu vereinen vermag. Die Qualität der Arbeit liegt in der sorgfältigen konstruktiven Auseinandersetzung mit dem Werkstoff Stahl und im adäquaten architektonischen Ausdruck des Gebäudes.
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